Das sogenannt kenianische Bienenstockmodell gilt unter den Akteuren der Entwicklungszusammenarbeit und den Bienenzuchtzentren des Landes als Hauptlösung zur Steigerung des Einkommens der Imker:innen. Es wird angenommen, dass die Bereitstellung leistungsfähigerer Bienenstöcke zwangsläufig zu einer Erhöhung des Einkommens der Nutzer:innen führt, was jedoch nicht immer zutrifft. Die im Vorfeld des Projekts Bee Better durchgeführte Studie hat daher diese Sicht in Frage gestellt und herausgefunden, dass die Kosten für die Anschaffung dieser Bienenstöcke und ihre Verwendung nicht den tatsächlichen Bedürfnissen der Kleinbäuer:innen und Imker:innen entsprechen. Der herkömmliche Ansatz schliesst diejenigen Kleinbäuer:innen aus, die sich diese Bienenstock-Modelle nicht leisten können.
Daher beschlossen das CEAS und seine Partner, einen neuen Weg einzuschlagen. Sie entwickelten kostengünstige Bienenstöcke, die mit lokalen Materialien gebaut werden, ohne dass der Honig als Endprodukt an Qualität einbüsst. Der Weg wurde zum Ziel und die gemeinsame Entwicklung dieser Bienenstöcke ist in Wirklichkeit eine grossartige Gelegenheit, allen Akteuren des Bienenzuchtsektors die Möglichkeit zu geben, sich Fragen zu seiner Entwicklung zu stellen. Insbesondere gilt es, die Risiken, die mit der Förderung der kenianischen Bienenstöcke als einzigem Vektor des Fortschritts verbunden sind, anzuschauen. Durch die Förderung von Bienenstöcken, die für Kleinimker:innen finanziell nicht zugänglich sind, besteht nämlich das Risiko, die bereits privilegierteren Landwirt:innen oder Imker:innen zu fördern. Dies wäre umso bedauerlicher, da die Bienenzucht vom Staat Burkina Faso in seinem Entwicklungsprogramm als eine der Einkommensmöglichkeiten in ländlichen Gebieten für die Ärmsten dargestellt wird.
Nach drei Jahren der Umsetzung endete die erste Phase im Dezember 2021. Die Ergebnisse sind ermutigend. Bis heute wurden mehr als 750 Modelle kostengünstiger Bienenstöcke von Erzeuger:innen und Imkereizentren in zwei der drei Zielregionen gemeinsam entwickelt, angepasst und anerkannt. Anschliessend wurden sie an 250 Erzeuger:innen verteilt. Durch Schulungs- und Sensibilisierungsprogramme beherrschen nun die Imker:innen die Techniken der Honigerzeugung und -ernte und können so ihr Einkommen steigern. Dadurch wird auch das lokale Know-how gefördert.
Die Einrichtung von drei regionalen Plattformen seit 2019 hat auch eine grössere Synergie zwischen Imker:innen, Handwerker:innen, Bienenzuchttechniker:innen und Projektakteuren ermöglicht. Dadurch konnte ein besseres Verständnis sowie eine bessere Nutzung und Herstellung des neu entwickelten, ökologischen Bienenstockmodells, erreicht werden. Dies entspricht nun der wirklichen Situation der Honigerzeuger:innen in ländlichen Gebieten.
In der ersten Phase des Projekts wurden die Resultate, nämlich die Entwicklung angepasster Methoden und die Förderung des lokalen Know-hows, erreicht. Nun wird die nächste Phase eine eingehendere Analyse der Situation ermöglichen. Daraus werden Verbesserungen für das neue, kostengünstige Bienenstockmodell abgeleitet. Dieses Projekt, das eine Herstellungs-, eine Ausbildungs- und eine Umweltschutzkomponente hat, lässt uns zukünftige Probleme besser erkennen und Lösungen dafür finden. So stellen wir sicher, dass die Wirtschaft und die Ökologie Hand in Hand gehen.
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