«Ich habe festgestellt, dass die Mangoernte unter Verwendung des lokal hergestellten Futterköders viel üppiger ausfällt als unter Verwendung herkömmlicher, auf dem Markt erhältlicher Futterköder. Durch die Verwendung der lokal hergestellten Köder konnte ich also viel mehr Geld verdienen». Dieser Erfahrungsbericht stammt von einem Obstplantagenbesitzer aus der ländlichen Gemeinde Moussodougou im Südwesten des Landes. Zusammen mit anderen Erfahrungsberichten wurde er im Rahmen der wissenschaftlichen Studie «Technisch-wirtschaftliche Wirksamkeit lokal hergestellter Futterköder auf der Basis von Hefeabfällen zur Bekämpfung von Mangofruchtfliegen in Burkina Faso” im African Scientific Journal im Juni 2023 veröffentlicht.
Die Verfasser der Studie haben die Wirksamkeit eines neuen biologischen Mittels zur Bekämpfung der Fruchtfliegen dokumentiert – und die Ergebnisse sind eindeutig! Die vom INERA entwickelte und vom CEAS unterstützte Lösung basiert zum einen auf der Lockwirkung von Bierhefe auf die Fruchtfliegen und zum anderen auf der insektiziden Wirkung der Samen der Jatropha, einer mehrjährigen, lokal angebauten Pflanze. Die auf drei Obstplantagen mit einer Fläche von sieben Hektar durchgeführten Tests ergaben eine Wirksamkeit zwischen 78% und 85%. Mehr noch: die Methode erwies sich als wirksamer als andere Lösungen, die nicht mit dem biologischen Anbau vereinbar sind.
Erst noch besser fürs Portemonnaie
Die Verfasser der Studie verglichen die neue Lösung mit dem wichtigsten Futterköder, der vor Ort vermarktet wird: Success Appât. Sie stellten fest, dass jeder Franken, den die Produzentinnen und Produzenten in die neu entwickelte Lösung investierten, eine Rendite von 1,6 Franken einbrachte – also deutlich mehr als bei Investitionen in Success Appât. Dies ist ein entscheidender Faktor bei der Suche nach Lösungen zur Bekämpfung der Fruchtfliegen, denn es sind oft die Kosten für die Betriebsmittel, welche die Produzentinnen und Produzenten davon abhalten, die nötigen Investitionen zu tätigen. Die meisten von ihnen sind Kleinproduzentinnen und -produzenten mit nur sehr begrenzten Mitteln.
Mit fast 64’000 direkten und indirekten Arbeitsplätzen, die von dieser Problematik betroffen sind, liegt das Potential dieses 2021 gestarteten Projekts auf der Hand. Seit diesem Sommer arbeitet das CEAS an der zweiten Projektphase, deren Ziel die Erweiterung der Testflächen und die Förderung der Gründung eines Start-ups zur Herstellung dieses Bio-Köders ist. Ausserdem soll insbesondere über den Branchenverband bei den Behörden sowie bei den Produzentinnen und Produzenten für das Projekt geworben werden. Es ist noch ein langer Weg, aber dank der erwähnten Ergebnisse sind das CEAS und INERA zuversichtlich, dass sich dieses neue biologische Schädlingsbekämpfungsmittel in Burkina Faso und darüber hinaus durchsetzen wird.