An der senegalesischen Küste leben Zehntausende von Menschen vom Räuchern von Fischen. Diese traditionelle Konservierungstechnik verleiht Meeresfrüchten einen Geschmack, der in Westafrika sehr beliebt ist. Leider verbrennen traditionellen Räucheranlagen riesige Holzmengen und haben eine katastrophale Ökobilanz. Zudem sind die MitarbeiterInnen über viele Stunden hinweg schädlichen Rauchgasen ausgesetzt, die ihre Gesundheit stark schädigen. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet das CEAS mit Gruppen von Fischtrocknerinnen zusammen, um ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. Heute profitieren fast 2000 Frauen von verbesserten Trocknungsanlagen, die für und mit ihnen entwickelt wurden. Diese Trocknerinnen waren es, die uns auf die dramatischen Arbeitsbedingungen ihrer KollegInnen im Bereich des Räucherns aufmerksam gemacht haben.
Eine Verbindung zwischen Forschungseinrichtungen im globalen Norden und Süden
Obwohl es verbesserte Räucheranlangen gibt, haben diese bisher noch keine ihrer Nutzerinnen zufrieden gestellt. Im Bewusstsein der Herausforderung, die eine solche Entwicklung darstellt, haben wir zwei führende Forschungsinstitute hinzugezogen: die Hochschule für Ingenieurwissenschaften in Yverdon-les-Bains (HIEG-VD) und das Institut für Agrar- und Lebensmittelindustrie in Dakar (ITA). Mit ihnen wollen wir ein Modell entwickeln, welches die schädlichen traditionellen Räucheranlagen ersetzt. Die ITA-Studentin Cissé Mame Yande arbeitete daher mehrere Wochen lang mit Fischverarbeiterinnen zusammen, um die für die Entwicklung des Prototyps erforderlichen Daten zu sammeln. Auf dieser Basis wird nun ein Doktorand des HEIG-VD die Pläne für die neuen Räucheranlage erarbeiten. Das CEAS wird dann die Produktion durch einen lokalen Handwerker koordinieren. Nach seiner Fertigstellung wird der Prototyp im Jahr 2020 seine erste Testphase durchlaufen. Abhängig von den erzielten Ergebnissen kann ab 2021 ein standardisiertes Modell entworfen und verbreitet werden.
Spendenaufruf
Dieses Projekt könnte die Arbeits- und Lebensbedingungen Tausender von Fischverarbeiterinnen verändern. Um es zu verwirklichen, brauchen wir jedoch noch finanzielle Unterstützung. Die Kosten für den ersten Prototyp werden auf CHF 3'850 geschätzt. Für jede finanzielle Unterstützung sind wir daher sehr dankbar